Schnee und Glätte: 5 Tipps für Autofahrer

Rechtzeitig vor Glätte und Schnee Winterreifen aufziehen

Schnee und Glätte: 5 Tipps für Autofahrer
Mit dem Winter kommt die besinnliche Zeit und das Weihnachtsfest naht. Es wird früh dunkel, die Heizung läuft oder der Ofen wurde angefeuert und während man so in den Häusern für kuschelige Wärme sorgt, wird es draußen bitterkalt. Für alle Autofahrer beginnt nun eine Saison, die relativ hohe Risiken im Straßenverkehr bietet. Schnee und Glätte erwarten uns im Winter. Das Autofahren wird zur Rutschpartie. Außer, man ist auf Winterreifen unterwegs. Doch viele Autofahrer verzichten darauf, weil sie glauben, dass man nur in typischen Schneegebieten Winterreifen für´s Auto braucht. Wie wichtig jedoch eine gute Winterbereifung ist, darauf machen wir in unserem Artikel „Schnee und Glätte – 5 Tipps für Autofahrer“ aufmerksam.

Schnee und Glätte: Was man im Winter wissen muss

Damit Sie sicher zur Weihnachtsfeier kommen und das Weihnachtsfest nicht durch einen Unfall oder eine Autopanne getrübt wird, haben wir für unsere Leserinnen und Leser 5 Irrtümer, 5 Fakten sowie 5 Tipps für Autofahrer rund um das Auto fahren bei Schnee und Glätte zusammengetragen.

Nr. 1: Schnee ist das größte Risiko beim Autofahren

Ein oft genutztes Argument, warum man keine Winterreifen verwendet: „Bei uns liegt ja kaum Schnee!“ Mit diesem weit verbreiteten Irrtum fährt man gefährlich mit Sommerreifen über die Straßen. Bei 95 % aller Unfälle im Winter spielen die weißen Schneeflocken überhaupt keine Rolle. Die Kälte ist es, die den Sommerreifen zu schaffen macht. Die Gummimischung verhärtet, der Grip wird reduziert. Dadurch besteht erhöhte Unfallgefahr, wenn man auf Sommerreifen im Winter unterwegs ist.

Tipp für Autofahrer: Unabhängig davon, ob Sie in einem Schneegebiet mit dem Auto unterwegs sind, sollten Sie rechtzeitig vor Wintereinbruch, Schnee und Glätte einen Termin in Ihrer KFZ-Werkstatt vereinbaren, um sich Winterreifen auf das Fahrzeug montieren zu lassen.

Nr. 2: Sommer- und Schneereifen sind dasselbe

Es ist falsch, anzunehmen, dass es bei Schneereifen lediglich darum geht, dass sie mehr Profil haben und deshalb das Autofahren im Winter sicherer machen. Denn es geht um die Gummimischung, welche beide Reifentypen unterscheidet. Nur Winter- bzw. Schneereifen können wegen der speziellen Gummimischung kalten Temperaturen trotzt. Nicht richtig ist auch die Annahme, dass man lediglich bei Schneedecke spezielle wintertaugliche Autoreifen bräuchte.

Der Bremsweg verkürzt sich mit Winterreifen drastisch – bei allen kalten Wetterbedingungen, nicht erst bei Schnee und Glätte. Bereits bei unter 6°C verlieren Sommerreifen ihre ansonsten gute Bremswirkung. Das könnten auf der Fahrt zur Weihnachtsfeier DIE entscheidenden Meter sein, die über Unfall oder Nicht-Unfall entscheiden.

Tipp für Autofahrer: Stimmen Sie die Fahrzeugbereitung jederzeit auf die Temperaturen ab, um ganzjährig sicher mit dem Auto fahren zu können.

Auto fahren im Winter bei Schnee und Glätte - Tipps für Autofahrer

Nr. 3: Stadtfahrten sind im Winter sicher

Für die Stadt braucht man keine Winterbereifung. Ein weit verbreiteter Irrtum. Auch in der Stadt kommt es zu Eisregen, Reifglätte, Schneeglätte, Matschglätte. In den Wochen vor dem Weihnachtsfest herrscht in den Städten ein reges Treiben. Alle Menschen besorgen jetzt Weihnachtsgeschenke. Es geht hektisch zu. Wer bei Schnee und Glätte mit dem Auto in die Stadt fährt, um die letzten Vorbereitungen für´s Weihnachtsfest zu erledigen, muss besonders aufpassen.

68 % aller Verkehrsunfälle im Winter passieren in der Stadt.

Der innerstädtische Verkehr vor Weihnachten und Silvester wird bestimmt von Stop-an-go. Außerdem sind die Straßen bei Schneefall matschig und somit rutschig. Da man häufig bremsen, Gas geben und abbiegen muss, hat man ebendort auf Sommerbereifung ein extrem hohes Unfallrisiko. Winterreifen sind also nicht erst bei Fahrten auf der Landstraße oder in den Alpen notwendig, sondern immer sinnvoll.

Tipp für Autofahrer: Auch im städtischen Straßenverkehr sollten Sie bei Schnee und Glätte immer mit Winterreifen unterwegs sein. Selbst, wenn in der Stadt Schnee geräumt und gestreut wird, kann die Fahrbahn rutschig sein.

Schnee und Glätte in der Stadt - gefährlicher Schneematsch

Nr. 4: Auf Kurzstrecken braucht man keine Winterreifen

Ein Reifenwechsel ist aufwendig und lästig oder kostet Geld. Das verleitet dazu, auf kurzen Strecken doch auf den Sommerreifen zu fahren. Ein Unfall kann im Winter jedoch überall passieren. Oft unterschätzt wird die Auswirkung der Bereifung an Steigungen.

Sommerreifen geraten bereits bei etwa 4 Prozent Steigung an ihre Grenzen, während Winterbereifung auch bei 13 % noch eine souveräne Performance abgeben und das Autofahren sicher machen. Damit auf dem Weg zur Weihnachtsfeier oder bei Besorgungen für das Weihnachtsfest eine Brücke oder ein kleiner Berg nicht schon zur gefährlichen Schlitterfahrt wird, darf man an wintertauglichen Reifen nicht sparen.

Tipp für Autofahrer: Machen Sie die Bereifung Ihres Fahrzeugs niemals davon abhängig, ob Sie im Winter lediglich kurze Strecken fahren. Sobald mit winterlichen Temperaturen zu rechnen ist, sollten Sie Ihr Fahrzeug wintertauglich machen und den Reifenwechsel durchführen lassen.

Nr. 5: Langsamer auf Winterreifen unterwegs

Wetterbedingt ist das Autofahren im Winter ohnehin langsamer. Auf spezieller Winterbereifung wird´s dann noch gemütlicher. Außerdem sind die Reifen lauter und haben mehr Gewicht, was sich in erhöhtem Spritverbrauch niederschlägt. Drei vermeintliche Gründe, warum viele Menschen auf Winterbereifung verzichten.

Tatsächlich wiegen Winterreifen mehr und sind lauter hörbar, aber man kann mit ihnen bei schwierigen Wetterbedingungen wie Glätte und Schnee schneller und sicherer fahren, als mit Sommerreifen. Die Beschleunigung ist zügiger möglich. Etwa dreimal so schnell zieht das Fahrzeug an, wenn Winterbereifung aufgezogen ist.

Tipp für Autofahrer: Statt Schlitterpartie auf Sommerreifen liefern hochwertige Winterreifen eine starke Winterperformance ab. Sie kommen bei Glätte und Schnee mit wintertauglicher Bereifung schneller und sicherer am Ziel an.

Sommer & Winter: Wann muss man Reifen wechseln?

Als Faustregel für den Reifenwechsel gilt „von O bis O“ – von Oktober bis Ostern. Demnach sollten Sie ab Oktober Winterreifen fahren, ab Ostern Sommerreifen. Je nach Region und Wetterlage sollte der Wechsel auf Schneereifen früher erfolgen, sobald mit Schnee und Glätte zu rechnen ist. Da vor jeder Wintersaison und Sommersaison die Werkstätten Hochbetrieb beim Reifenservice haben, sollten Sie rechtzeitig einen Termin zum Räderwechsel in der Werkstatt vereinbaren.

Wie teuer ist der Räderwechsel in der Werkstatt?

Die Preise für den Räderwechsel variieren je nach Region, Anbieter und Fahrzeug. Auswuchten und Austauschen von Sommerreifen und Winterreifen in der Werkstatt kostet zwischen 30 und 100 Euro. Benötigen Sie neue Reifen, bieten einige KFZ-Werkstätten für Stammkunden den Reifenaustausch manchmal sogar kostenlos als Service an.

Sommerreifen & Winterreifen einlagern

Autoreifen lassen sich in Garage oder Keller lagern. Fahren Sie zum Räderwechsel in die Werkstatt, sagen Sie, ob dort Ihre Reifen aufbewahrt werden können. Für Stammkunden ist dieser Service meist kostenlos und bietet Vorteile. Fahren Sie zum Räderwechsel in die Werkstatt, müssen die Reifen nicht von Ihnen hin und her geschleppt werden.

Wann braucht man Schneeketten?

In den meisten Regionen reicht es aus, bei Schnee und Glätte Winterbereifung zu fahren. Eine allgemeine Pflicht, Schneeketten aufzuziehen gibt es nicht. Allerdings kann je nach Wetterlage regional Schneekettenpflicht bestehen. Bei geschlossener Schneedecke gilt Schneekettenpflicht in den Alpen.

Verkehrsschild 268 - ab hier nur noch mit Schneeketten fahren

Dort, wo das Verkehrsschild 268 steht, müssen Schneeketten auf alle 4 Räder aufgezogen werden. Weiterfahren ist nur noch erlaubt, wenn alle 4 Autoreifen mit Schneeketten ausgerüstet sind. Wer gegen die Schneekettenpflicht verstößt, riskiert ein Bußgeld.

Wichtig: Bei aufgezogenen Schneeketten gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h.

Schnee und Glätte: Versicherungsschutz gefährdet

Autofahrer, die bei winterlichen Verhältnissen auf Sommerreifen unterwegs sind oder sich nicht an die Schneekettenpflicht halten, riskieren nicht nur ein Verwarngeld, sondern riskieren auch noch ihren Versicherungsschutz.

Passiert ein Unfall, der durch geeignete Winterrräder und Schneeketten hätte vermieden werden können, kann die KFZ-Versicherung die Übernahme des Schadens verweigern.

Lesetipp: Autodiebstahl – wann die Versicherung nicht zahlen muss

Fazit: Winterreifen auf jeder Fahrt

Die 5 Irrtümer und Fakten haben uns eins klar gemacht. Autofahren im Winter bei Glätte und Schnee wird durch Sommerreifen gefährlich, weil ungeeignete Reifen bei kälteren Temperaturen aufgrund von stark reduziertem Grip jede Autofahrt riskant machen.

Gut durch die Winterzeit kommt man dagegen auf Winterreifen, die eigens auf Minusgerade optimiert sind und somit Sicherheit in den Straßenverkehr bringen. Für mehr Sicherheit auf der Straße sorgen renommierte Reifenhersteller, die jährlich europaweit Tausende Autofahrer in unzähligen Fahrsituationen beobachten, daraus wertvolle Erkenntnisse erzielen und Reifen entwickeln, die speziell auf winterliche Straßenverhältnisse abgestimmt sind. Damit Sie wohlbehalten zur nächsten Weihnachtsfeier fahren können und Ihnen nichts das Weihnachtsfest trübt, sollten Sie bereits im Oktober Ihre Reifen wechseln lassen.

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