Einschlafrituale für Erwachsene
Die meisten Menschen haben im Alltag viel Stress und sind richtiggehend froh, wenn Schlafenszeit ist. Doch kaum liegt man im Bett, lässt der Schlaf auf sich warten. Das ist nicht selten, aber natürlich sehr ärgerlich. Wer abends besser einschlafen will, der kann Einschlafrituale für Erwachsene einführen.
Was bei Kindern schon seit Jahren erfolgreich funktioniert, ist für viele Erwachsene nur schwer vorstellbar. Doch will man nachts besser schlafen will, ist es durchaus sinnvoll, sich eine schlaffördernde Abendroutine zu gönnen. Durch kleine und effektive Tricks ist es durchaus möglich, dass gestresste Menschen schon nach wenigen Tagen deutlich besser schlafen können.
Einschlafrituale für Erwachsene – helfen sie?
Antiquiert und dennoch sinnbildlich für alle, die sich mit Einschlafstörungen rumplagen ist das Schäfchen zählen oder das Trinken heißer Milch. Wer sich einem solchen Abendritual hingibt, soll schneller einschlafen, besser durchschlafen. Aber was ist dran? Funktionieren diese Einschlafrituale für Erwachsene? Falls nicht, welche Alternativen zu heiße Milch und Schäfchen zählen gibt es?
Lesetipp: Ich kann nicht schlafen
Übrigens: Wußten Sie, dass eine Tasse Kaffee am Abend nicht bei jedem die Einschlafdauer verlängert? Auf Menschen, die regelmäßig starken Kaffee trinken, verliert Kaffee seine aufputschende Wirkung. Stattdessen kann eine Tasse Bohnenkaffee sogar beruhigend und schlaffördernd wirken.
Schäfchen zählen – Phantasie ist gefragt
Das Schäfchen zählen gilt als eines der ältesten Einschlafrituale für Erwachsene und Kinder. Gut gebettet werden dabei die Äuglein verschlossen. Die Phantasie zeichnet eine hügelige grüne Wiesenlandschaft mit einem braunen Holzzaun.
Ein Schäflein reiht sich an das nächste, um nacheinander über den Zaun zu hüpfen. Zählt man die flauschigen Wolllieferanten dabei, wie sie perlenkettenartig den Weidenzaun überspringen, soll sich der wohlige Schlaf bald einstellen. Eltern erzählen ihren Kindern auch heute noch die Mähr vom Schäfchenzählen. Funktioniert es dennoch?
Wie erfolgreich ist das Einschlafritual Schafe zählen?
Den Erfolg vom Schäfchen zählen dürfte nicht bei jedem Menschen mit Einschlafstörungen zu verbuchen sein, der sich mächtig auf das Addieren der Schäfchensprünge konzentriert. Das Erzeugen der lebendigen Bilder in prächtigen Farben ist nämlich ein Kraftaufwand für das menschliche Gehirn.
Deshalb ist es auch nicht überraschend, zu erfahren, dass das Schäfchenzählen bei einigen Menschen eher das Gegenteil dessen bewirkt, was eigentlich damit erreicht werden möchte. Anstatt schneller und besser schlafen zu können, hält dieses Einschlafritual top fit; die Nacht wird durchgemacht. Man könnte also ebenso gut auch Ziegen oder Kühe zählen, der Erfolg oder auch der Nichterfolg wäre derselbe.
Alternativen zum Schäfchenzählen
All die Menschen, bei denen das Schäfchenzählen nicht erfolgreich in den wohl verdienten Schlaf führt, müssen nicht verzweifeln. Neben dem Schäfchen zählen gibt es zahlreiche Tipps, die wesentlich erfolgreicher sind, wenn es darum geht, trotz Einschlafstörungen besser schlafen zu können.
Häufig fällt das Einschlafen bereits deutlich leichter, wenn man der Ursache für die Einschlafproblematik auf den Grund geht. Die falsche Matratze, ungeeignete Bettwäsche, das hereinfallende Licht der Straßenlaterne, Kummer und Sorgen oder Aufgedrehtheit können solche Gründe sein. Ebenso können aber auch organische Ursachen der Anlass sein. Deshalb gilt immer:
Hält die Einschlafstörung länger an, muss ärztlicher Rat eingeholt werden.
Tipps zum besseren Schlafen
Das Schäfchenzählen gehört zu den Tipps, die sich spontan und ohne Aufwand umsetzen lassen. Wem es hilft, hat Glück. Wer trotz Schäfchen zählen nicht besser schlafen kann, sollte Ursachenforschung betreiben.
- Ist das Schlafzimmer gut gelüftet und nicht zu warm?
- Ist das Bett und das Kissen bequem?
- Stören Geräusche oder Licht das Einschlafen?
- Belasten Sorgen und Kummer die Nachtruhe?
- War das Essen am Abend zu üppig?
- Kreisen etwa die Gedanken um ein Problem, an dem man gerade zu Nagen hat?
Ein Glas Milch und etwas Ablenkung beim Lesen eines Buches kann wahrscheinlich besser helfen. Größere Sorgen können mit Baldriandragees über Nacht schlafen gelegt werden. Bei Kindern ist eine Kuscheleinheit das richtige Beruhigungsmittel.
Einschlafrituale für Erwachsene: Heiße Milch trinken
Mythos oder hilft´s? Wohl jeder kennt die Theorie, heiße Milch fördere das Einschlafen. Kurz vor dem Zubettgehen wird sie erwärmt, pur oder mit etwas Honig versüßt getrunken. Milch mit Honig soll für Schläfrigkeit, schnelles Einschlafen und eine erholsame Nachtruhe sorgen. Unter allen Einschlaftipps dürfte dies wohl der älteste und bekannteste sein. Was ist dran?
Warum heiße Milch vorm Schlafen trinken?
Einige Theorien unternehmen den Versuch, die traditionellen Einschlaftipps aus dem Bereich „Hausmittelchen“ zu erklären. Warum schon seit vielen Generationen geraten wird, heiße Milch vorm Einschlafen zu trinken, könnte demnach mehrere Hintergründe haben.
Möglicherweise geht dieser Ratschlag auf eine Zeit zurück, in der es für viele Menschen nicht üblich war, gesättigt in die Nachtruhe zu gehen. Nämlich als Hungernöte für knurrende Mägen sorgten. Bauern, die nicht genug zu essen hatten aber Vieh, haben Kühe, Schafe und Ziegen gemolken und deren Milch mit Honig zur Sättigung getrunken.
Milch als wertvolles Nährmittel
Hatten früher die Menschen nichts zu essen, hatten sie jedoch meist Vieh. Nutztiere zu schlachten, um sich davon ernähren zu können, wäre wenig hilfreich gewesen. Der Nahrungsmittelvorrat wäre schnell aufgebraucht. Das Vieh wurde deswegen als Nahrungslieferant für Eier und Milch gehalten. Schafe produzierten daneben auch Wolle, um aus ihr wärmende Kleidung zu fertigen.
Anders, als die heute industriell behandelten Milchprodukte ist frische Tiermilch äußerst gehaltvoll, nahrhaft, hervorragend sättigend. In eiskalten Wintermonaten lieferte die frische Säugetiermilch mit hohem Fettgehalt zudem auch enorm viele Kalorien, welche für den frierenden Körper lebensnotwendig waren.
Frieren bedeutet für den Körper eine immense Anstrengung, bei der eine hohe Zahl an Kalorien verbraucht wird. Heiße Milch, direkt vom Tier gemolken zu Trinken, gab dem Körper wieder Kraft und wärmte auf – ein nachvollziehbar wohliges Gefühl. Es liegt also auf der Hand, dass sich die Wirkung von Einschlaftipps wie das Trinken heißer Milch so erklären lassen. Knurrender Magen und Frieren machen das Einschlafen nämlich alles andere als möglich.
Warum trinkt man zum Einschlafen Milch mit Honig?
Honig gilt seit jeher als gesund, nahrhaft, gut schmeckend. Milch zusammen mit Honig zu trinken könnte deshalb ebenfalls auf Zeiten mit Hungersnöten sowie fehlender medizinischer Versorgung zurückgehen. Die Vorratshaltung von Honig war in Zeiten ohne Strom und Kühlung problemlos möglich, da Bienenhonig über hervorragende Eigenschaft zur Langzeitaufbewahrung verfügt.
Ebenso wie die Nährflüssigkeit haben viele Bauern auch eigene Bienenstöcke gehabt, wodurch sich die Theorie über die Wirkung der süßen Honigmilch womöglich erklären lässt. Zudem ist Bienenhonig als Heilmittel bekannt, das auch beruhigend wirkt. Die Kombination heiße Milch und Honig zum Einschlafen zu trinken zählt somit zu den Einschlafritualen, deren Wirkung alles andere als abwägig ist.
Wirkt heiße Milch mit Honig heute auch noch schlaffördernd?
Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Die einen schwören auf diesen Einschlaftipp, während er wiederum bei anderen so gar nicht zum Einschlafen führt. In heutigen Zeiten geht kaum noch ein Mensch hungrig und bitter frierend zur Nachtruhe. Gründe für Schlaflosigkeit sind in der heutigen Zeit kaum mehr Hunger und Kälte geschuldet.
Ohnehin dürfte Milch aus dem Geschäft kaum noch nahrhaft und reichhaltig sein, wie zu jenen Zeiten. So lässt sich erklären, weshalb viele Menschen die gewünschte Wirkung der Honigmilch nicht bestätigen können.
Bei denen, die auf diesen Ratschlag schwören, mag vielleicht der Glaube Berge versetzen und heiße Milch mit Honig als Einschlafritual für Erwachsene erfolgreich sein. Dennoch kann die heiße Milch mit Honig ein wohlig wärmendes Gefühl auslösen, welches die nötige Bettschwere bringt. Da dieser Tipp unter allen Einschlaftipps der leckerste ist, sollten Sie ihn unbedingt ausprobieren.
Einschlafrituale für Erwachsene, die wirklich funktionieren
Um abends besser einschlafen zu können, ist es sehr wichtig, Stress und Anspannung noch vor dem Zubettgehen abzulegen. Das geht natürlich kaum auf Knopfdruck, daher sind Einschlafrituale für Erwachsene sehr sinnvoll. Ab einer gewissen Uhrzeit sollten wichtige Erledigungen und Aufgaben nicht mehr durchgeführt werden. Dadurch gewinnt man Zeit, damit der Kopf abschalten kann.
Machen Sie Feierabend!
Auch wenn in der Küche dreckiges Geschirr steht, sollte nach dieser Zeit nur Entspannung stattfinden, um einen ruhigen Ausklang des Tages zu ermöglichen. Unerledigte Dinge sollten ab einer gewissen Uhrzeit auf den nächsten Tag verschoben werden, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Denn dies ist ja bekanntlich ein schlechtes Ruhekissen. Nun ist es wichtiger, runter zu fahren, sich ohne Belastungen auf die Nachtruhe einzustimmen.
Einschlafrituale für Erwachsene: Abendprogramm zum Abschalten
Viele Menschen gönnen sich ein Bad, damit sie abends besser schlafen können. Außerdem ist auch Genuss sehr hilfreich. Damit Betroffene besser schlafen können, eignet sich beispielsweise auch ein Entspannungstee. Dieser kann direkt im Bett genossen werden. Vor dem Schlafen sollten Fernseher, Musik, Internet ausgeschaltet werden.
Abends ein Buch lesen wirkt schlaffördernd
Man kann es sich im Bett gemütlich machen und ein gutes Buch genießen. Doch dabei ist ein Zeitrahmen sehr wichtig, damit man nicht stundenlang liest und dann gar nicht mehr in den Schlaf findet. Bewährt hat sich etwa eine halbe Stunde – genau die richtige Zeit für effektive Entspannung. Danach kann man sicherlich besser einschlafen und wacht erholt wieder auf.
Einschlafrituale für Erwachsene: Konsequenz ist angesagt
Einschlafrituale für Erwachsene unterscheiden sich im Grunde kaum von denen, die für Kinder angewendet werden. Wichtig ist, dass am Abend eine Routine aufgebaut wird. Kaum jemand wird schon nach ein oder zwei Tagen abends besser einschlafen.
Der Körper braucht eine Eingewöhnungsphase, in der er sich mit dem neuen Einschlafritual sowie der veränderten Abendroutine vertraut machen kann. Es braucht durchaus einige Tage und etwas Geduld, bis man abends schneller einschlafen, nachts besser durchschlafen kann. Doch diese Zeit zur Gewöhnung sollte man sich auf jeden Fall nehmen. Der Organismus muss sich umstellen können.
Außerdem ist Konsequenz sehr wichtig. Auch wenn der Abend besonders lang war, sollte man keinen Punkt der Abendroutine auslassen, denn die Abläufe speichern sich erst nach einigen Tagen direkt in das Gehirn ein. So wird das auf Ruhe einstimmende Abendprogramm im Unterbewusstsein verankert und der Organismus kann sich darauf einstimmen.
Wird die neue Abendroutine unterbrochen, muss man mit dem Gewöhnungsprozess oft von vorne beginnen. Aber es lohnt sich. Wenn gestresste Menschen besser schlafen können, dann ist das natürlich eine Verbesserung der Lebensqualität. Der Körper findet viel besser zu Kräften und wer ausgeruht durch den Alltag geht, schafft diesen leichter.
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